Jubiläumsfest der Nachbarschaftshilfe

Im „Bad Vilbeler Anzeiger“ vom 20. Juli und in der „Bad Vilbeler Neuen Presse“ vom 21. Juli ist nachstehend schöner Artikel von Christiane Kauer über das Jubiläumsfest der Nachbarschaftshilfe am 19. Juli veröffentlicht:

25 Jahre gelebtes Miteinander

»Die Nachbarschaftshilfe ist ein toller Verein, bei dem es sich lohnt, mitzumachen«, sagte Gerlinde Dickert, stellvertretende Vorsitzende, anlässlich des Festes zum 25. Vereinsbestehen am Samstag. Gefeiert wurde mit Infoständen, die das breite Angebot der Nachbarschaftshilfe zeigen, mit Kinderprogramm und geselligem Beisammensein.

Gerlinde Dickert begrüßte unter den Gästen Hannelore und Alfons Lotz sowie Iris Stockbauer, die gemeinsam mit dem heutigen Vorstandsvorsitzenden Jürgen Wiegand unter dem Motto »Miteinander – Füreinander« den Grundstein für die Nachbarschaftshilfe legten. Unterstützung erhielten sie dabei vom damaligen Bürgermeister Günther Biwer, weswegen es eine Freude sei, das Jubiläumsfest auf dem Günther-Biwer-Platz zu feiern. Mit viel Engagement, Herzblut und Idealismus habe der Gründungsvorstand die Erfolgsgeschichte des Vereins vorangetrieben, so Gerlinde Dickert. Zählte er ein Jahr nach Gründung noch 250 Mitglieder, so seien es heute mehr als 1300, von denen etwa 500 ehrenamtlich aktiv seien.

 Ehrennadeln überreicht

Diese Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen, die andere bei Bedarf unterstützen, aber nicht viel darüber reden, sondern lieber handeln, würdigte Erster Stadtrat Bastian Zander (CDU). Und er nannte einige Initiativen und Etappen des Vereins: die Infostunde zu Patientenverfügungen und die Gründung der Hospizgruppe, das Trauercafé, die Kooperation mit Awo, Diakonie und Caritas, die Pflegesprechstunde und die Gründung der Tafel sowie die Rikscha-Fahrten. Allen Engagierten dankte er im Namen der Stadt und übergab der Nachbarschaftshilfe als Kämmerer einen »Unkostensenkungsbeitrag«. Der Tag sei nicht nur ein Fest für den Verein, sondern auch ein »besonderer Moment der Anerkennung«, sagte Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD). Sie und Zander hatten eine Überraschung für »zwei besondere Nachbarschaftshelfer« mitgebracht: die goldene Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel für Hannelore und Alfons Lotz. Beide hätten mit »Herz, Verstand und einer außergewöhnlichen Hingabe« seit der Gründung im Jahr 2000 für das Gemeinwohl gewirkt und dadurch die Stadt »sozialer und menschlicher gemacht«. Die Überraschung war gelungen. Sie sei sehr gerührt, sagte Lotz, die allen ehrenamtlichen aktiven Mitgliedern dankte – »ohne die geht es nicht«.

»Let’s have a Pary!«, leitete Dickert das Fest ein. Für die Kinder gab es eine Zaubershow, Ballonmodellage, Kinderschminken und eine Hüpfburg. Die Erwachsenen saßen unter den Platanen, plauderten an den Tischen miteinander oder informierten sich an den Ständen, an denen die Nachbarschaftshilfe ihr Hilfsangebot präsentierte.

»Es ist eine schöne Fluktuation unter den Leuten«, sagte Vorstandsmitglied Anke Moser, viele besuchten das Fest, einige seien auch gleich in den Verein eingetreten. »Lasst uns übers Sterben reden«, luden die Mitglieder der Hospizgruppe auf ihren grünen T-Shirts zum Gespräch ein. Viele folgten dem, wie Cathrin Helmling berichtete – mit Fragen nach dem Angebot der Gruppe, zur Pflegevorsorge oder auch nach einer ehrenamtlichen Mitarbeit.

 Viele Angebote vorgestellt

Auch die Rikscha-Fahrten lockten Neugierige an, so Esther Heitkamp vom zehnköpfigen Rikscha-Team, das anlässlich des Festes Probefahrten anbot. »Die Fahrten können vorab bei der Nachbarschaftshilfe gebucht werden; die Verwaltungsgebühr dafür beträgt 2,50 Euro pro Person und Stunde«, erläuterte sie das Angebot.

Die Tafel informierte über ihre Arbeit und die Herausforderungen: Während die Zahl der Abholer kontinuierlich steige, nehme die Menge der zur Verfügung gestellten Lebensmittel ab – allein seit 2020 um ein Drittel.

Die Smartphone- und Tablet-Sprechstunde freute sich über Interessierte und über »Stammkundschaft«, wie Susanne und Reinhard Kreuzer sowie Sabine Arendt berichteten.

 

Für den Handarbeitskreis, dem der »Nachwuchs« fehle, werde ein neues Konzept erarbeitet, so Dickert. Damit auch in Zukunft die dort gefertigten Stücke auf Basaren zugunsten des Vereins Philip Julius verkauft werden können.

 

Autorin und Fotos: Christiane Kauer

Fotos:  Die Geehrten: Hannelore und Alfons Lotz (2. und 3. v. r.) mit Iris Stockbauer (3. v. l.), die 2020 die goldene Ehrennadel erhielt, sowie Gerlinde Dickert (l.), Bastian Zander und Ricarda Müller-Grimm (r.)
Mobilität: Das Rikscha-Team bietet Probefahrten mit dem Gefährt an.
Das Team der Smartphone- und Tabletsprechstunde berät bei Schwierigkeiten mit der Technik.